St. Radegund

„Er hat sein Leben hingegeben in hochherziger Selbstverleugnung, mit aufrichtigem Gewissen in Treue zum Evangelium und für die Würde der menschlichen Person“ (Zitat Gesandter des Papstes)

Der gläubige Christ und Bauer Franz Jägerstätter aus Österreich hatte sich im Zweiten Weltkrieg trotz starken Drucks von Außen standhaft geweigert, in der deutschen Wehrmacht zu einer Waffe zu greifen und war dafür 1943 im Alter von 36 Jahren hingerichtet worden. Unter den 5000 Gästen des Gottesdienstes im Linzer Mariendom waren auch die 94-jährige Witwe des Seligen, Franziska Jägerstätter, und seine vier Töchter. „Er hat sein Leben hingegeben in hochherziger Selbstverleugnung, mit aufrichtigem Gewissen in Treue zum Evangelium und für die Würde der menschlichen Person“, sagte der Gesandte von Papst Benedikt XVI., Kardinal José Saravia Martins, der die Seligsprechung vornahm. Die Witwe Jägerstätters begleitete bei der Feier den Reliquienschrein ihres toten Mannes mit dem Dokument, in welchem er seinen Traum, in dem er vor den Grausamkeiten der Nazis gewarnt wurde, niedergeschrieben hatte. Der sel. Franz Jägerstätter wurde am 20. Mai 1907 in St. Radegund beim Grenzort Braunau, der Geburtsstadt Adolf Hitlers, geboren. Er heiratete die ebenfalls tief gläubige Franziska und übernahm den Hof seines Stiefvaters. 1940 wurde er zum Grundwehrdienst eingezogen und erfuhr von den Grausamkeiten des Nationalsozialismus. Daraufhin verweigerte er jede neue Einberufung und erklärte sich nur zum Sanitätsdienst bereit. 1943 wurde er verhaftet und in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt. Vor Gericht soll er gesagt haben, dass es Dinge gebe, wo man Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen.